Lücken im Leistungsverzeichnis - Vertragsauslegung, Strategien zu Sach- und Bauzeitnachträgen bei Vergabe und Vertragsabwicklung
Teilnehmerkreis
Das Seminar richtet sich an technische Führungskräfte, Projektleiter, Bereichs- und Niederlassungsleiter von Bauunternehmen und Bauherren, Kalkulatoren, Claim-Manager, Anwälte, Justitiare, Rechnungsprüfer, Mitarbeiter der öffentlichen Bauverwaltung, Sachverständige und Richter.
Ziel
Inzwischen ist das neue Vergaberecht zu einem festen Bestandteil aller Ausschreibungen geworden. Dennoch werden Kostensteigerungen und Terminüberschreitungen bei Bauprojekten werden heftig diskutiert. Ausgangspunkt bleiben oft lückenhafte, widersprüchliche oder fehlerhafte Leistungsbeschreibungen. Das Seminar fragt nach der Risikoverteilung und den vertraglichen Möglichkeiten zu ihrer Beeinflussung. Spekuliert ein Bieter um öffentliche Aufträge mit erkannten Beschreibungsfehlern, muss nachgefragt werden: Welche Folgen hat das eine oder andere? Welche Rolle spielt das öffentliche Vergaberecht und wo liegen die Unterschiede zum gewerblichen Geschäft nicht-öffentlicher Bauvertragspartner? Das neue Vergaberecht, das neue Bauvertragsrecht und neueste Urteile des BGH und der Oberlandesgerichte, teilweise von der Kanzlei der Referenten selbst erstritten, sind Grundlage für die Darstellung und Lösung zahlreicher praktischer Probleme rund um Mehrkosten, Bauzeit, Zahlung und Leistungsverweigerung aufgrund von Problemen, die auf die Leistungsbeschreibung zurückgehen. Die Teilnehmer werden mit den rechtlichen Fallstricken der Angebotsbearbeitung und -wertung nd der LV-Gestaltung vertraut gemacht und an die Grundsätze der späteren Vertragsauslegung nach Zuschlag und die Nachtragsbearbeitung herangeführt.
Themen
- Ausschreibungen bearbeiten:
Schwellenwerte, Prüfung der Vergabeunterlagen, Mindestbedingungen, Nebenangebote, Eignungsnachweise, geforderte Erklärungen und Unvollständigkeit, Nachreichen von Erklärungen, Wertungsmatrix, besondere Verfahrensarten, typische Fehler bei der LV-Erstellung - Ausschreibungen öffentlicher Auftraggeber nach VOB/A 2016:
Ordnungsgemäße Leistungsbeschreibung, Vollständigkeit, Kalkulierbarkeit,
Wagnisse – die neueste Rechtsprechung und ihre Auswirkungen - Lücken und Fehler in der Leistungsbeschreibung:
Hinweispflichten und Auslegungsmöglichkeiten; Korrekturmöglichkeiten der Auftraggeber - Auslegung des Leistungsverzeichnisses nach AGB-Wirksamkeitskriterien:
u. a. Baugrund- und Terminrisiko, Genehmigungsrisiko, Vertragsstrafen, Zahlung - Besondere Themen:
z.B. Bistro-Entscheidung und Hochspannungsleitung-Entscheidung des BGH,
Vergabeverfahrensrisiko, Spekulationspreise, sittenwidriger Einheitspreis,
Schadstoffrisiko - Nachtrag, Schadensersatz oder Entschädigungsanspruch:
Wie erzeugt man Mehrforderungen aus Bauzeiteinflüssen und wie wehrt man sie als Auftraggeber ab? - Geänderte und zusätzliche Leistungen
§ 2 Abs. 5, 6 VOB/B, Mehraufwand wegen lückenhafter Ausschreibung, Störung der Geschäftsgrundlage, Aufstellung und Abwehr von Nachträgen sowie Leistungsverweigerungsrecht bei Nichtbeauftragung von Nachträgen - Die Bedeutung von Vergabenachprüfungsverfahren und Vergabeverzögerungen für Zeit- und Kostenbudgets:
Das Vergabeverfahrensrisiko
Bei Rückfragen können Sie uns gern kontaktieren
Die Veranstaltung findet in unseren Kanzleiräumlichkeiten statt:
Leinemann Partner Rechtsanwälte
Ballindamm 7
20095 Hamburg