In das Jugendstilgebäude ist das Mobilitäts-Joint-Venture von Daimler und BMW eingezogen.

Kaufhaus Jandorf

Cooler Büro-Chic in Berlin

Nach langen Jahren des Leerstands gibt es einen neuen Nutzer für das ehemalige Kaufhaus Jandorf. In das beeindruckende Jugendstilgebäude mit der imposanten Turmhaube an der Brunnen-/Ecke Veteranenstraße ist das Mobilitäts-Joint-Venture von Daimler und BMW eingezogen. Unter dem Joint-Venture-Verbund YOUR NOW werden die Angebote Share Now, Free Now, Reach Now, Park Now und Charge Now angesiedelt.

Das unter Denkmalschutz stehende Kaufhaus Jandorf ist ab sofort „globales Headquarter“ der Kooperation zwischen BMW und Daimler, die ihre Mobilitätsdienste in einem Verbund aus fünf Joint Ventures gebündelt haben. Mehr als zwei Jahre wurde eifrig geplant, saniert und gebaut. Jetzt sind die Gerüste weg. Leinemann Partner Rechtsanwälte haben den Eigentümer des Gebäudes, Herrn Jacob Schultz aus Frankfurt am Main, bei der kompletten Umbaumaßnahme von Anfang bis Ende beraten. Die Vertragsgestaltung für die Planungs- und partnerschaftlichen Bauverträge für die Altbausubstanz oblag der Partnerin Dr. Eva-Dorothee Leinemann. Baubegleitend berieten Philipp Buslowicz und Dr. Dirk-Fabian Lange im privaten sowie Christoph Conrad im öffentlichen Baurecht.

Das in neuem Glanz erstrahlende Baudenkmal wird der Arbeitsplatz für rund 500 Mitarbeiter/-innen, die sich dort der Zukunft der Mobilität widmen.

Über Jahrzehnte stand das Gebäude meist leer, war in Berlin aber durchaus als Veranstaltungsort für Messen und Präsentationen bekannt. Da hatte es noch den morbiden Charme mit rohen Wänden und schmucklosen Stützen. Die CDU hatte im Wahlkampfjahr 2017 ihr „begehbares Wahlprogramm“ im Erdgeschoss installiert.

Errichtet wurde das Kaufhaus Jandorf in den Jahren 1903 bis 1904 als Universalkaufhaus, Architekten waren das Büro Lachmann & Zauber. Der Bau hat fünf Etagen mit einer ursprünglichen Verkaufsfläche von etwa 10.000 Quadratmetern. An den jeweils zwei Pfeilern, die die ursprünglichen Eingänge an beiden Straßenseiten flankieren, befinden sich Kartuschen mit Bienen als Symbole des Fleißes. Die oberen Fenster weisen Elemente des Jugendstils auf. Adolf Jandorf hatte nicht nur dieses Kaufhaus; 1907 baute er das KaDeWe. Der Warenhausbetrieb lief auch nach dem Verkauf in den Zwanzigerjahren an Hermann Tietz (Hertie) bis 1945 weiter. Das Haus überstand den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet. Ab 1953 unterhielt die DDR dort das Institut für Modegestaltung. Der Hotelier Jacob Schultz erwarb das Gebäude nach der Wende von der Treuhand und setzte jetzt seine Pläne für eine neue Nutzung als hippe Bürofläche um.