Leinemann Partner haben zwei bedeutende Projekte des Rhön-Konzerns im Bereich der medizinischen Hightech-Beschaffung erfolgreich begleitet: Für das Klinikum Frankfurt (Oder) sowie das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Standort Marburg, wurden jeweils neue Linearbeschleuniger beschafft.
Strahlentherapie ist eine der zentralen Säulen in der modernen Krebsbehandlung. Sie ermöglicht es, Tumore präzise zu zerstören und gleichzeitig das umliegende gesunde Gewebe bestmöglich zu schonen.
Für diese hochsensible Therapie sind Linearbeschleuniger das Herzstück jeder Klinik. Am Klinikum Frankfurt (Oder) und am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Standort Marburg, wurden nun modernste Systeme beschafft, die PatientInnen eine noch individuellere und schonendere Behandlung ermöglichen.
Die beiden Kliniken des Rhön-Konzerns haben sich zu regionalen Schwerpunktzentren der Strahlenheilkunde entwickelt. In Frankfurt (Oder) werden jährlich rund 1.200 Patientinnen und Patienten sowohl ambulant als auch stationär behandelt. Die Klinik bietet das gesamte Spektrum moderner Strahlenbehandlungen und ergänzt diese durch komplementäre Ansätze wie Psychoonkologie und therapeutische Hypnose, um die Versorgung ganzheitlich zu gestalten. Am Standort Marburg werden jährlich etwa 2.000 Behandlungen durchgeführt. Die dortige Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie zählt damit zu den führenden Einrichtungen der Region.
»Mit der Investition in neue Linearbeschleuniger setzen wir ein klares Zeichen für eine moderne, patientenorientierte Versorgung in unseren Häusern. Die neuen Systeme ermöglichen uns nicht nur eine präzisere Behandlung, sondern auch eine spürbare Reduktion von Nebenwirkungen«, erklärt Jan Helge Textor, der als Geschäftsführer der Rhön-Klinikum Service Einkauf + Versorgung GmbH die übergreifende Steuerung zentraler Beschaffungs- und Dienstleistungsprozesse des Konzerns verantwortet. Dank der neuen Technologie können hochpräzise Verfahren wie VMAT, IMRT, IGRT und SGRT noch gezielter eingesetzt werden. Zudem ist geplant, künftig klinische Studien zu unterstützen, die sowohl die Heilungsraten verbessern als auch Nebenwirkungen weiter reduzieren sollen.
Die rechtliche Begleitung der Beschaffung übernahmen Thomas Kirch und Anne Müller vom Berliner Leinemann-Partner-Büro. Die beiden Fachanwälte für Vergaberecht führten den Rhön-Konzern durch das komplexe Vergabeverfahren und begleiteten auch die entscheidenden Verhandlungsgespräche bis zum Abschluss des Verfahrens.
Die Beschaffung der Geräte erfolgte in einem exklusiven Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb. Dies ist nur in Ausnahmefällen zulässig, wenn zum Zeitpunkt der Aufforderung zur Abgabe von Angeboten der Auftrag nur von einem bestimmten Unternehmen erbracht oder bereitgestellt werden kann. Dies kann dann der Fall sein, wenn aus technischen Gründen kein Wettbewerb vorhanden ist oder aufgrund des Schutzes von ausschließlichen Rechten, insbesondere gewerblichen Schutzrechten.
Ein solches Verfahren ist bereits mit Blick auf die Rechtfertigung der Vergabeverfahrensart rechtlich sehr anspruchsvoll, da es eine fundierte Begründung für die technische Alleinstellung des Herstellers erfordert. Zunächst musste die Marktsituation im Hinblick auf die Frage, ob mehrere Unternehmen beziehungsweise Produkte mehrerer Unternehmen die erwünschten Anforderungen erfüllen, geprüft werden.
Dieser Marktüberblick führte zu dem Ergebnis, dass die Anforderungen an den Beschaffungsbedarf zum damaligen Zeitpunkt von keinem anderen Anbieter als Varian Medical Systems (VAR), einer Tochter der Siemens Healthineers AG, erfüllt werden konnten. Lediglich der Linearbeschleuniger dieses Herstellers bietet die Technologie an, die alle geforderten technischen Spezifikationen und klinischen Anforderungen vollständig abdeckt.
»Der sorgfältigen Verfahrensdokumentation kommt insbesondere mit Blick auf zuwendungsrechtliche Prüfungen eine besondere Bedeutung zu«, ordnet Rechtsanwältin Anne Müller das Vorgehen ein.
»Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts wäre ohne die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Leinemann Partner nicht möglich gewesen. Thomas Kirch und Anne Müller haben mit ihrer hohen fachlichen Kompetenz wesentlich zum Gelingen beigetragen, sodass der Zuschlag schließlich an Varian Medical Systems erteilt werden konnte«, freut sich Jan Helge Textor.
Die neuen Elektronen-Linearbeschleuniger »Ethos« des Medizintechnikherstellers eröffnen völlig neue Möglichkeiten in der Strahlenbehandlung. Sie bieten hochpräzise Bestrahlungstechniken, die millimetergenaue Dosierungen erlauben und so das Tumorgewebe noch gezielter angreifen, während gesundes Gewebe bestmöglich geschont wird.
Dank der adaptiven Strahlentherapie kann die Behandlung in Echtzeit an anatomische Veränderungen des Patienten angepasst werden, was den Therapieerfolg zusätzlich steigert. Ergänzend kommen bild- und oberflächengesteuerte Verfahren (SGRT) zum Einsatz, die eine exakte Lagerung des Patienten ohne invasive Methoden gewährleisten. Darüber hinaus sorgen digitale Lösungen für eine engere Einbindung der Patienten: Symptome werden dokumentiert, der Austausch mit dem Klinikteam wird vereinfacht, und die Therapie kann effizienter überwacht werden.
Mit der Installation der neuen Linearbeschleuniger gehen die Rhön-Kliniken einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft der onkologischen Versorgung. Die Kombination aus hoch entwickelter Technik, innovativen Therapiekonzepten und digitaler Patientenbetreuung ermöglicht eine Behandlung auf höchstem Niveau – präzise, individuell und schonend. Leinemann Partner freuen sich, einen Beitrag zu diesem medizinisch wichtigen Projekt geleistet zu haben.