Berlin hat mit seinem Olympiastadion den Zuschlag als  Gastgeberstadt der Europameisterschaft erhalten.

Bietergemeinschaft

Vier Anwältinnen und eine Fußball-EM

Unsere Anwältinnen und Anwälte beraten eigentlich in Vergabeverfahren. Allerdings werden auch Anwaltsleistungen selbst für solche Beratungsmandate bisweilen ausgeschrieben: Das Land Berlin wollte sich zur Vorbereitung für die UEFA-Euro 2024 schon frühzeitig wappnen. Nachdem man den Zuschlag als Gastgeberstadt der Europameisterschaft erhalten hatte, schrieb das Land seine juristische Beratung aus – in allen Angelegenheiten des Vertrags- und Haftungsmanagements, des Sportrechts, der Event-Compliance, der Vergabeverfahren sowie im Rechteschutzprogramm.

Viele deutsche Städte hatten sich als Austragungsort beworben. Das Berliner Olympiastadion mit seiner Kapazität von mehr als 70.000 Zuschauern machte einen Zuschlag an Berlin so gut wie sicher. Mindestens sechs Spiele der Europameisterschaft werden hier stattfinden.

Auch für Leinemann Partner hat das Stadion besondere Bedeutung, denn bereits von 2000 bis 2004 beriet ein Leinemann-Team den Generalunternehmer mit Blick auf den gesamten Umbau des Olympiastadions für die Fußball-WM 2006. Für das kommende Turnier hat Berlin dem Deutschen Fußballbund (DFB) umfangreiche Leistungen zugesagt. Schließlich soll auch die UEFA-Euro 2024 ein denkwürdiges Fußballerlebnis für alle Fans werden.

Leinemann Partner decken einen Teil der Rechtsgebiete ab, um die es bei der Organisation und Austragung der Berliner Europameisterschaftsspiele geht – vor allem das Vergaberecht. So reifte zwischen Eva-Dorothee Leinemann, Mandy Risch-Kerst und Luise Klufmöller aus Berlin sowie Anne Jakob aus Frankfurt die Idee, die Kapazitäten zu bündeln und als Bietergemeinschaft aus Anwältinnen die Rechtsberatung für die (Männer-)Fußball-EM zu übernehmen. Die fachliche Aufteilung der Aufgaben untereinander lag auf der Hand: Leinemann (Vergaberecht), Risch-Kerst (gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht), Jakob (Sportrecht) und Klufmöller (Urheber- und Medienrecht). Für diese vier Rechtsgebiete sind die Kolleginnen auch jeweils qualifizierte Fachanwältinnen.

Die Bietergemeinschaft schloss sich als Kanzleikooperation »Eventlawyers« zusammen und unterbreitete dem Land Berlin ein Angebot. Vergabestelle war die Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Offensichtlich konnten die Eventlawyers überzeugen, denn sie erhielten im Frühsommer 2021 den Zuschlag für einen »Rahmenvertrag für juristische Dienstleistungen – Begleitung und Beratung« vom Land Berlin.

Die vier Fachanwältinnen beraten die Host City Berlin seitdem in ihren jeweiligen Rechtsgebieten. Zahlreiche Leistungen werden im Rahmen dieses großen Turniers durch das Land Berlin beschafft und von den spezialisierten Anwältinnen und der Notarin von den Eventlawyers beraten. Der Auftrag umfasst alle Rechtsfragen in Veranstaltungs-, Sport-, Sicherheits- und Kreativangelegenheiten, ebenso wie die Begleitung der Beschaffung zahlreicher Dienstleistungen im Rahmen des Turniers. Eines der Highlights der Eventlawyers-Bewerbung war der von einem professionellen Drehteam hergestellte, vierminütige Film über die Anwältinnen-Arge. Neben Außenaufnahmen im Tiergarten und vor dem Brandenburger Tor fanden die Dreharbeiten überwiegend in den Kanzleiräumen von Leinemann Partner in der Friedrichstraße statt. Eine besondere Herausforderung war die Videoszene, in der die vier Anwältinnen einander Fußbälle zuspielen. »Die aktive Teilnahme am Turnier wird von uns glücklicherweise nicht erwartet«, sagt Eva Dorothee Leinemann, »aber die Bewerbung hat uns viel Spaß gemacht – umso schöner war es, am Ende den Zuschlag zu erhalten.«