Kraftakt am Rhein

Zurück auf Kurs: Schleuse nach Havarie wieder in Betrieb

Die Schleuse Iffezheim am Oberrhein, eine der größten und leistungsfähigsten Zweikammerschleusen Europas, spielt eine zentrale Rolle im internationalen Güter- und Personenverkehr. Mit einer jährlichen Schleusung von rund 30.000 Frachtschiffen und einem Transportvolumen von 25 Millionen Tonnen Gütern ist sie unverzichtbar für den reibungslosen Fluss des Warenverkehrs zwischen Basel und Karlsruhe.

Im November 2023 kam es jedoch zu einem folgenschweren Unfall: Ein Frachtschiff kollidierte trotz Warnungen des Schleusenpersonals mit dem Obertor der rechten Schleusenkammer. Der Schaden war immens – das Schleusentor wurde irreparabel zerstört.

Es folgte ein komplexes Unterfangen: Die Instandsetzung des 82 Tonnen schweren Schleusentores. Das neue Tor wurde von unserer Mandantin, der auf Stahl- und Stahlwasserbau spezialisierten Firma Robert Nyblad GmbH aus Papenburg in Niedersachsen, maßgefertigt und per Schiff rheinaufwärts nach Iffezheim transportiert. Seit mehr als 140 Jahren steht die Fa. Nyblad mit ihren 180 MitarbeiterInnen für Innovation, Kompetenz und Zuverlässigkeit im Maschinen- und Stahlbau. Durch ihre Hafenanbindung ist es unserer Mandantin möglich, auch größte Bauteile über den Wasserweg zu transportieren.

Vor Ort erfolgte der Einbau des neuen Schleusentors mithilfe von Schwerlastkränen sowie die Integration der Steuerungstechnik. Parallel dazu führte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein umfangreiche Testläufe und Sicherheitsinspektionen durch, bevor die Schleuse wieder freigegeben werden konnte.

Die Reparaturkosten beliefen sich auf rund fünf Millionen Euro. Allein die Herstellung des neuen Schleusentores verursachte Kosten von 2,5 Millionen Euro. Die Investition hat sich jedoch gelohnt, denn „Die Schleuse Iffezheim bleibt ein unverzichtbarer Knotenpunkt für die europäische Binnenschifffahrt. Wir freuen uns sehr, dass wir unter anderem durch die exzellente rechtliche Beratung von Thomas Hildebrandt die Wiederinbetriebnahme der Schleusenkammer nach einem Jahr sicherstellen konnten“, so Dipl.-Ing. Johann Hagedorn, Leiter Stahlwasserbau bei der Robert Nyblad GmbH. Der Hamburger Partner Thomas Hildebrandt begleitete die Robert Nyblad GmbH während der Instandsetzungsarbeiten in allen baurechtlichen Angelegenheiten.

Die Relevanz beider Schleusentore wurde in der Zwischenzeit einmal mehr deutlich: Der eingeschränkte Betrieb der Schleuse führte zu erheblichen Verzögerungen im Schiffsverkehr. Wartezeiten von 30 bis 40 Minuten wurden zur Regel, wo zuvor nur wenige Minuten Verzögerung üblich waren. Mit der Wiederinbetriebnahme der rechten Kammer kehrt nun Normalität zurück. Beide Schleusenkammern stehen wieder rund um die Uhr zur Verfügung und gewährleisten einen reibungslosen Ablauf.