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Vom Referendar zum Associate - Interview mit Tobias Köhler

Bevor Sie im November 2022 bei Leinemann Partner als Rechtsanwalt angefangen haben, konnten Sie sich ein sehr gutes Bild darüber verschaffen, was Sie erwarten würde…

Ja, das stimmt allerdings. Ich war nämlich schon während des Referendariats am Kölner Standort tätig. Ursprünglich wollte ich nur die Anwaltsstation bei Leinemann verbringen. Dann hat es mir allerdings so gut gefallen, dass ich direkt für die Wahlstation geblieben bin. Da war es ja auch nur folgerichtig, am Ende den Arbeitsvertrag zu unterschreiben…

Das Referendariat hat wirklich großen Spaß gemacht. Natürlich war es nicht ganz ohne, sich in zwei völlig neue Rechtsgebiete einzuarbeiten. Man hat mir aber keinen Druck gemacht und sich im Gegenteil sehr viel Zeit genommen, mir Sachverhalte und rechtliche Zusammenhänge zu erklären. Ich durfte dann auch direkt selbst mitarbeiten und meine erste Klageschrift und diverse andere Schriftsätze entwerfen.

Im Vergleich zu meinen ReferendarskollegInnen durfte ich wirklich viel richtige Mandatsarbeit erledigen. Das hat sich dann auch positiv in den Anwaltsklausuren während der AG widergespiegelt, weil ich hier schon einige Praxiserfahrung mit einfließen lassen konnte. Außerdem wurde ich oft zu Mandanten-Terminen mitgenommen und habe am Ende des Referendariats sogar einen Ortstermin mit dem Mandanten, der Gegenseite und einem Sachverständigen alleine absolvieren dürfen. Das war ganz schön aufregend, aber wirklich eine coole Erfahrung.

Wie sah Ihre Vorbereitung auf die Klausuren aus?

Wenn die Probe-Klausurwochen bevorstanden, konnte ich auch mal in der Kanzlei dafür lernen. Generell war der Umgang so schön unkompliziert, dass ich auch mal spontan Anwesenheitstage verlegen oder mir freinehmen konnte, wenn anderweitige Termine im Referendariat oder privat anstanden.

Was mir damals schon besonders gut gefallen hat und auch immer noch gut gefällt, ist der nette Umgang der KollegInnen miteinander. Ich habe das beim „Tauchen“ so vermisst, dass ich schließlich weiterhin in die Kanzlei gekommen bin, um mich dort auf die Examensklausuren vorzubereiten. Da hatte ich dann die richtige Arbeitsatmosphäre und zugleich noch ein bisschen moralische Unterstützung.

Inwiefern unterscheidet sich Ihr Arbeitsalltag und Aufgabengebiet heute als Rechtsanwalt von dem während des Referendariats?

Er ist turbulenter. Während des Referendariats konnte man sich – zumindest was die Arbeit beim jeweiligen Ausbilder anging –meist auf wenige Aufgaben konzentrieren. Wenn man sich als Anwalt in Ruhe an einen Schriftsatz setzt, währt das oft nicht lange, da Mandanten am Telefon sind, der Chef den Entwurf in anderer Sache besprechen will, haufenweise E-Mails reinkommen, die Assistentin eine Nachfrage hat… Aber genau das ist das Schöne an dem Job: Man geht morgens ins Büro und weiß noch gar nicht so richtig, was einen am Tag alles erwartet.

Außerdem bearbeitet man natürlich immer mehrere Fälle parallel. Gerade bei den komplexen Sachverhalten im Baurecht erfordert es ganz schön Konzentration, sich binnen kurzer Zeit immer wieder in die unterschiedlichen Sachen hineinzudenken. Man muss also flexibel bleiben und priorisieren können. Es erfordert also ein viel höheres Maß an Eigenorganisation, als im Referendariat. Und man muss auch ziemlich schnell denken können, wenn der Mandant am Telefon eine unerwartete Frage stellt.

Warum haben Sie sich nach erfolgreichem 2. Staatsexamen für Leinemann Partner entschieden?

Neben den oben schon genannten Punkten – insbesondere dem freundlichen Miteinander am Kölner Standort und in der ganzen Kanzlei – waren für mich die spannenden Rechtsgebiete und das hohe Maß an Eigenverantwortung entscheidend, das mich hier schon als First Year Associate erwartet hat.

Ich mag die komplexen Sachverhalte im Baurecht und finde es schön, wenn sich die eigene, doch sehr abstrakte Arbeit am Ende im fertigen Gebäude verkörpert. Dabei sind immer viele Akteure beteiligt, mit denen man zusammenarbeitet und die man unter einen Hut bekommen muss: Bauverantwortliche, ArchitektInnen, FachplanerInnen, ProjektsteuererInnen, AuftragnehmerInnen, NachunternehmerInnen… Dabei kommen vielschichtige rechtliche Probleme quer durchs Zivilrecht auf. Es wird also wirklich nie langweilig!

Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

Definitiv! Obwohl ich erst recht kurz dabei bin, habe ich schon meine eigenen Fälle, spreche selbst mit den Mandanten und bekomme unmittelbar Feedback für meine Arbeit. Dadurch habe ich mich in der kurzen Zeit hier als Anwalt schon deutlich weiterentwickeln können. Das zeigt mir, dass es die richtige Entscheidung war, nach dem Referendariat hier zu bleiben.

Ein absoluter Bonuspunkt ist übrigens auch die LP Academy: Neben spannenden Vorträgen zu rechtlichen Themen und Social Skills, ist die LP Academy ideal, um sich mit den KollegInnen aus den anderen Standorten zu vernetzen. Die Abendveranstaltungen vor den Seminaren sehen so aus, dass wir gemeinsam ganz entspannt bei einem leckeren Essen das eine oder andere Kaltgetränk zu uns nehmen und uns darüber freuen, dass wirklich alle Teilnehmenden sehr, sehr angenehme Zeitgenossen sind. Ich gehe also wirklich gerne auf Kanzleiveranstaltungen!

Was würden Sie mit Ihrer heutigen Erfahrung Referendarinnen und Referendaren raten, die noch in der Ausbildung sind?

Spaß am Leben haben! Das mit dem Examen ist ja alles schlimm genug. Da muss man sich auch mal eine Auszeit nehmen und an was Anderes denken. Sonst wird man ja wahnsinnig…

 

Zur Person

Tobias Köhler absolvierte seine Anwalts- und Wahlstation von Juli 2021 bis Juli 2022 bei Leinemann Partner in Köln. Nach erfolgreich absolviertem 2. Staatsexamen ist er seit November 2022 als Rechtsanwalt in unserer Kanzlei tätig. Wenn der gebürtige Bonner nicht im Büro ist, ist er am liebsten mit ein paar Kumpels am Büdchen.