Öffentlich-rechtlicher Rundfunk

Ein neues Landesfunkhaus für Schleswig-Holstein

Seit den 1960er-Jahren befindet sich das NDR-Landesfunkhaus Schleswig-Holstein in der Kieler Innenstadt direkt an der Förde. Am 5. April 1965 hatte das »Studio Kiel« seinen Sendebetrieb aufgenommen, damals noch in dem nach dem Krieg wiederaufgebauten Kieler Schloss. Als die Räume zu klein wurden, erbaute man den ersten Teil des heutigen Landesfunkhauses auf dem Nachbargrundstück und erweiterte über die Jahrzehnte nach und nach.

Heute arbeiten rund 400 MitarbeiterInnen im NDR Landesfunkhaus Schleswig-Holstein, davon rund 330 am Standort Kiel und darunter etwa ein Viertel als freie AutorInnen. Doch das aktuelle Landesfunkhaus kommt angesichts der Herausforderungen des digitalen Zeitalters und der damit einhergehenden enormen medientechnischen Veränderungen an seine Grenzen. Hinzu kommen veränderte Anforderungen und Ansprüche an Arbeits- und Produktionsabläufe sowie die durch Homeoffice und hybrides Arbeiten geänderten Arbeitsplatzanforderungen. Zudem ist der Gebäudekomplex baulich in die Jahre gekommen und müsste für die Zukunft aufwendig saniert und umgebaut werden.

Beim NDR hat man daher verschiedene Optionen intensiv durchdacht und sich am Ende zu einem großen Schritt entschlossen: ein Neustart an anderer Stelle. Das neue Crossmedia-taugliche Landesfunkhaus soll gleichzeitig kleiner und moderner werden, und der NDR wird zukünftig nur noch Mieter sein. Der neue Standort im Wissenschaftspark bietet im Vergleich zur bisherigen Innenstadtlage andere, attraktive Vorzüge. Er liegt direkt neben dem Campus der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und ist als technologisch geprägtes Quartier mit einer hervorragenden verkehrstechnischen Anbindung, insbesondere durch öffentliche Verkehrsmittel, sowie dank der bereits vorhandenen Infrastruktur mit einer bunten Vielfalt an Restaurants und Cafés in fußläufiger Entfernung ein geeignetes Umfeld für das künftige NDR-Landesfunkhaus.

Der Mietvertrag für die Räumlichkeiten in dem noch zu errichtenden multifunktionalen Büro-Neubau wurde bereits im März dieses Jahres geschlossen. Aktuell laufen die Feinabstimmungen mit Vermieter,
Generalunternehmer und der technischen Planung des NDR, denn der anspruchsvolle medientechnische Innenausbau erfolgt durch den NDR in Eigenregie. Bei den Vertragsverhandlungen, Vertragsgestaltungen und Abstimmungen mit den verschiedenen Beteiligten setzt der NDR auf die Beratung von Hauke Meyhöfer, Niklas Koschwitz und Bastian Haverland.

Zwischenzeitlich hat der Generalunternehmer der Bauherrin den Bauantrag eingereicht. Eine große termin- und koordinierungstechnische Herausforderung steht noch an, wenn der NDR nach Fertigstellung des Rohbaus parallel zu den fortlaufenden Arbeiten den eigenen medientechnischen Innenausbau vornehmen wird, um rechtzeitig sendebereit zu sein.