Neubau einer Tennishalle

Spiel, Satz und Baufortschritt

Berlin bietet unzählige Möglichkeiten für Sport und Freizeit – umso wichtiger ist es für Vereine, mit einer attraktiven Infrastruktur konkurrenzfähig zu bleiben. Der Treptower Teufel Tennis Club e.V. (TTTC) setzt genau hier an: Mit der geplanten neuen Dreifeld-Tennishalle wird nicht nur die Trainings- und Wettkampfsituation für die Mitglieder erheblich verbessert, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger und zukunftssicherer Sportstättenbau gemacht. Dank der bewilligten Förderung des Landes Berlin kann der Hallenbau nun Realität werden – mit professioneller Unterstützung im Vergabeprozess.

Wollen Sportvereine in der Konkurrenz mit dem großen Freizeitangebot der Hauptstadt bestehen, zählen der Neubau, die Modernisierung und die Instandhaltung von Sportanlagen zu den ständigen Herausforderungen. Seit Ende 2022 arbeitet das Hallenteam des Treptower Teufel Tennis Clubs e.V. (TTTC) unter der Leitung von Frank Lehmann daher an der Planung einer festen Tennishalle, bestehend aus drei Tennisfeldern.

Aufgrund der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Mittel des Landes Berlin war die Freude bei den »Teufeln« sehr groß, als der ersehnte Zuwendungsbescheid des Landes Berlin über die Errichtung einer neuen Dreifeld-Tennishalle einging. Bereits in der kommenden Wintersaison 2025/2026 soll in der noch zu errichtenden Tennishalle in Holzskelettbauweise mit großen Fensterfronten und modernsten Lichtanlagen, die für ein weiches, gleichmäßig verteiltes und blendfreies Licht sorgen, gespielt werden.

Sport und Bewegung brauchen einladende und funktionale Sporträume. Neben den aus Planersicht üblichen baufachlichen Herausforderungen stellen sich bei der Planung einer Tennishalle daher auch sportliche Fragen: Welchen Tennisboden bevorzugen die Mitglieder oder die Hauptnutzer der Tennishalle? Wie pflege- und kostenintensiv ist welcher Tennisbodenbelag? Und nach welchem Zeitraum muss der Sportboden saniert werden?

Aus sportlicher Sicht spielt naturgemäß der Bodenbelag eine besonders wichtige Rolle. In vielen Hallen wird auf Teppichboden, wahlweise mit oder ohne Granulat, gespielt. Im internationalen Wettkampfsport findet man diesen Boden nicht. Ein moderner, allen Wettkampfanforderungen gerecht werdender Hallenboden wird als Hard Court ausgeführt. Hier wird z. B. Rebound Ace verwendet. Um den besten Bodenbelag auszuwählen, hat das Planungs- und das Treptower-Teufel-Trainerteam um Stephan Burwieck in verschiedenen Hallen, sogar in Hamburg, Tennis gespielt und die Böden nach vorher festgelegten Kriterien bewertet. Durchgesetzt hat sich ein punktelastischer Sportboden mit Acrylbeschichtung, welcher ausgeschrieben wurde und eingebaut werden wird. Alle Vorgaben des Tennisweltverbands werden eingehalten. Dies bedeutet, dass bei internationalen Tennisturnieren in Berlin diese Plätze auch als Trainingsplätze genutzt werden könnten. Auch die Dimensionierung der Abstände erfolgt gemäß den Vorgaben des Deutschen Tennis Bundes. Um den Clubmitgliedern auch abseits der sportlichen Wettkämpfe ein freudiges Miteinander zu bieten, wird es in den Randbereichen der Courts auch Bänke mit Sitzplätzen für Zuschauer geben, und Verkehrsflächen sollen in die Halle integriert werden. Die Halle wird als reine Tennishalle für den Vereins- und Wettkampfsport genutzt werden.

Ein weiterer zentraler Aspekt bei der Planung ist das Thema Nachhaltigkeit. Nicht zuletzt, weil die neuen Anforderungen des GEG 2024 und perspektivisch auch die kommenden Auflagen von 2026 erfüllt werden müssen. Dies gelingt dem TTTC nur, weil gemeinsam mit den Baupartnern neue Wege beschritten werden – sowohl im Bereich der Dämmung als auch beim Heizkonzept: Der Hallenbauer hat die Halle explizit als Warmhalle konzipiert. Normalerweise sind bei Sporthallenbauern sogenannte Kalthallen, deren Soll-Temperatur ungeheizt unter zwölf Grad liegt, üblich. In der neuen Halle liegt diese Temperatur bei über zwölf Grad. Möglich wird das durch eine Perimeterdämmung der Grundfläche sowie durch den Einsatz extra gedämmter Wand-, Dach- und Fensterelemente.

Darüber hinaus wird auf die sonst häufig verbauten fossilen Heizoptionen, wie etwa Gas-Dunkelstrahler, verzichtet. Stattdessen kommen moderne Wärmepumpen zur Wärmeerzeugung und Textilschläuche zur Wärmeverteilung zum Einsatz. Perspektivisch könnte ein Teil der Energie zukünftig auch über eine auf dem Hallendach noch zu installierende Photovoltaikanlage gedeckt werden.

Die neue Halle wird auf dem bestehenden Vereinsgelände der Willi-Sänger-Sportanlage in Treptow-Köpenick errichtet und ersetzt räumlich einen Fußball-Schotter-Sportplatz sowie eine alte Zweifeld-Halle im Lebensphasenendstadium. Der Tennisverein ist Pächter der Fläche, die im Eigentum des Bezirks ist. Der Hallenneubau stellt insgesamt eine räumliche Erweiterung und zugleich auch eine energetische Verbesserung für den Tennisverein dar. Ziel des TTTC ist es, eine Zertifizierung der Halle durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zu erhalten.

Für den TTTC ist die Errichtung der Halle ein sehr bedeutsames Projekt. Die acht Sandplätze des TTTC können im Winter, mit Ausnahme der beiden mit einer Traglufthalle überbauten Plätze, nicht bespielt werden, sodass der gesamte Spielbetrieb auf diese Halle ausweichen muss. Damit besteht aktuell für die zahlreichen Clubmitglieder im Winter nur die Möglichkeit, in der mittlerweile in die Jahre gekommenen Zweifeld-Traglufthalle zu spielen. Die wenigen Spielzeiten sind daher hart umkämpft. Auch verfügen nicht alle Berliner Tennisclubs über Hallenplätze, die auch von Nichtmitgliedern gebucht werden können. Gleichzeitig sind die Abonnements im Winter auch eine wichtige Einnahmequelle für den Tennisclub. Mit der Unterstützung durch Leinemann Partner kann die Hallenkapazität ab der Wintersaison 2025/2026 um 50 Prozent erhöht werden, was die Mitglieder und auch die TennisspielerInnen aus anderen Clubs freuen wird.

Das geplante Bauvorhaben wurde in vier unterschiedliche Fachlose aufgeteilt und gemäß den fördermittelrechtlichen Vorgaben national ausgeschrieben. Zu den vier Losen zählen neben der Baustelleneinrichtung und den Erdbauarbeiten auch die Halle inklusive Gründung und Bodenplatte sowie der Sportboden inklusive Tennisausstattung. Das Hallendach soll als einfaches Satteldach bzw. Binderkonstruktion errichtet werden. Begleitet wurde der TTTC bei den Ausschreibungen in allen bau- und vergaberechtlichen Angelegenheiten von den Berliner Rechtsanwälten Jochen Lüders und Simon Gesing. Mit der erfolgreichen Fertigstellung wird die neue Tennishalle des Treptower Teufel Tennis Clubs eine der modernsten Tennishallen in Deutschland und Europa sein. Hinsichtlich der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit dient sie als Blueprint für zukünftige Hallenbauprojekte.